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Blaubart Variationen

by Juergen Reiter

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Ich liebe 02:08
Ich liebe die hektischen, schlanken Narzissen mit blutrotem Mund Ich liebe die Qualengedanken Die Herzen zerstochen und wund Ich liebe die fahlen und bleichen Die Frauen mit müdem Gesicht Aus welchen in flammenden Zeichen Verzehrende Sinnenglut spricht Ich liebe die schillernden Schlangen So schmiegsam und biegsam und kühl Ich liebe die klagenden, bangen Die Lieder von Todesgefühl Ich liebe die herzlosen, grünen Smaragde vor jedem Gestein Ich liebe die gelblichen Dünen Im bläulichen Mondenschein Ich liebe die glutendurchtränkten Die Düfte, berauschend und schwer Die Wolken, die blitzedurchsengten Das graue, weit schäumende Meer Ich liebe, was niemand erlesen Was keinem zu lieben gelang Mein eignes, urinnerstes Wesen Und alles, was seltsam und krank
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Blaubart war ein reicher Mann, hatte Haus und Hof und Garten, schmauste, zechte, spiele Karten, lebte wie ein Tartarchan. Ein Tartar-Chan?! Ein Tartar-Chan! Stark war seines Körpers Bau, feurig waren seine Blicke, aber ach! ein Mißgeschicke! aber auch! sein Bart war blau. Sein Bart war blau?! Ein Blaubart, ganz genau. Narrated: Sie lebt in einem Wald mit drei Brüdern und einem Vater, und eines Tages kommt ein goldener Wagen mit sechs Pferden davor und hält vor ihrem Haus. Sie versucht sich diese Szene ganz plastisch auszumalen. Sie stellt sich vor, dass es in dem Wald sehr dunkel ist und dass sie das helle Gold der Kutsche ziemlich blendet und besticht, dass das Gold ihr einfach gefällt. Sie ist abgelenkt. Das Gold flößt ihr Vertrauen ein. Und so stellt sie sich auch diese Szene vor: Poetry Slam: Dass der Mann mit dem blauen Bart ganz bewusst die goldene Kutsche vorführt, denn er weiß aus Erfahrung, dass die Frauen von ihr begeistert und geblendet sind. Vielleicht hat sie schon einige Roststellen? Gold kann nicht rosten, vielleicht ist sie gar nicht aus Gold? Oder nur zum Teil. Vielleicht muss sie so scheinen, als sei sie aus Gold. Die goldene Kutsche hat die Funktion die Frau zu betören. Sie muss dafür sorgen, dass ihr Kutscher sich gut verkaufen kann. Der Sinn der Kutsche ist, dass die Frau einsteigt. Sie soll betäubt werden. Die Kutsche ist eine Droge für die Frau, ein Schlaftrunk, denn es heißt, dass die Frau geldgierig ist oder goldgierig oder begierig auf Blaubarts Reichtum, vielleicht auch lediglich wissensbegierig. Denn es heißt, dass die Frau geldgierig ist oder goldgierig oder begierig auf Blaubarts Reichtum, vielleicht auch lediglich wissensbegierig. Denn es heißt, dass die Frau geldgierig ist oder goldgierig oder begierig auf Blaubarts Reichtum, vielleicht auch lediglich wissensbegierig.
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Meine erste ist gestorben, kurz nachdem ich sie erworben, und der Teufel weiß warum. CHOR Und der Teufel weiß warum. Auch die Zweite, Dritte, Vierte, mir nach kurzer Zeit krepierte. Ich bewein sie CHOR Er beweint sie Ich bewein sie ebendrum. Meine Fünfte war mir teuer, doch nach kurzem Liebesfeuer, letzten Freitag wars um drei - CHOR Letzten Freitag wars um drei - Ohne einen Grund zu sagen, hört ihr Herzschlag auf zu schlagen. Plötzlich war ich wieder frei. CHOR Plötzlich war er wieder frei. Blaubart bin ich. Es ist schauerlich. Blaubart bin ich. Es ist schauerlich. Aaah! Niemals war ein Witwer so, wie der Ritter Blaubart froh! CHOR Niemals war ein Witwer so, wie der Ritter Blaubart froh! Sind noch irgendwelche Fragen? Ach, mein Los ist schwer zu tragen! Jeder Mann wird mich verstehn. CHOR Jeder Mann wird ihn verstehn. Meinen Stolz nicht zu verletzen, muss ich Nr. 5 ersetzen, denn die Show muss - CHOR denn die Show muss denn die Show muss weitergehen. Unter uns: genug gequälet, schon ist Nummro Sechs erwählet. Wenn sie wüsst, was ihrer harrt! CHOR Wenn sie wüsst, was ihrer harrt! Gerne hätt ich sie genossen, hätt ich nicht schon unverdrossen, in die Siebte mich vernarrt. CHOR in die Siebte sich vernarrt. Blaubart bin ich. CHOR Es ist schauerlich. Blaubart bin ich. CHOR Es ist schauerlich. Aaah! Niemals war ein Witwer so, wie der Ritter Blaubart froh! CHOR Niemals war ein Witwer so, wie der Ritter Blaubart froh!
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Blaubart Rap 02:25
Fiktionen sind Motoren menschlichen Strebens. Kein Sehnen vergebens. Keine Hoffnung verloren. Den verschlossenen Raum, entriegeln deine Fragen. Fressen wie Insektenplagen, Löcher in den Traum Und alles was verborgen, drängt zurück ans Licht. Dein blassblaues Gesicht zögert nicht bis Morgen. Dich hindert kein Verbot, im Auge der Gefahr, ist eben nur die Wahrheit wahr stärker als der Tod ist Leben. Doch ich bin gekommen, eure Macht zu erschüttern. ich bin gekommen, um eure Macht zu brechen. Ich zeige, was in eurer Kammer ist, ich lasse den Schlüssel nicht mehr aus der Hand, ihr könnt mich bedrohen, wie ihr wollt, ich bin immun, ich habe keine Angst mehr vor Euch, denn ich bin gekommen, eure Macht zu erschüttern. ich bin gekommen um eure Macht zu brechen. denn ich bin gekommen, eure Macht zu erschüttern. ich bin gekommen um eure Macht zu brechen. Bridge: Und es wird immer so sein, sie weiß es, dass man von dem einen Mann, der so edel schien, den Schlüssel hat Refrain: Blau, blau, blau sind alle meine Kleider, Blau, Blau, Blau, ist alles was ich hab. Darum hass ich alles was blau ist, weil mein Schatz ein Blaubart ist. Denn ich weiß weiß weiß vielleicht nicht alles was ich frage. Doch ich weiß weiß weiß alles was ich mag. Darum lieb ich alles was so frei ist, weil mein Herz kein Zitronenfalter ist. Ihr Männer mit dem Namen Hans, i ch habe eine Mauer aus Licht um mich, eine hohe Dornenhecke aus Wissen, ihr werdet waffenlos sein. Denkt nicht, ich wüsste nicht, dass es nicht nur um Sex geht, sondern auch um Geld, um ein Haus, um Land und Eigentum und Macht und Sprache. Ich weiss das alles, und ich übe, lange konntet ihr mich niederhalten, jetzt gehe ich nicht mehr, ich flüchte nicht mehr, ich treibe mich nicht mehr ab jetzt, jetzt komme ich, ich komme, ich komme.... Sie wird den Schlüssel immer wieder in den Händen halten. Doch sie weiß, dass das Verbot ausschließlich dazu da ist, es zu übertreten. Fiktionen sind Motoren menschlichen Strebens. Kein Sehnen vergebens. Keine Hoffnung verloren. Den verschlossenen Raum, entriegeln deine Fragen. Fressen wie Insektenplagen, Löcher in den Traum Und alles was verborgen, drängt zurück ans Licht. Dein blassblaues Gesicht zögert nicht bis Morgen. Dich hindert kein Verbot, im Auge der Gefahr, ist eben nur die Wahrheit wahr stärker als der Tod ist Leben.

about

Blaubart Variationen. Music written and performed on double bass by Juergen Reiter for the theatre play Blaubart Variationen by Jochen Strodthoff. Premiered in late 2022 the play reached wide critical acclaim and was praised by critics and audiences.

The story of Blaubart originated in France (La barbe bleue). It appears in Charles Perraults "Histoires ou contes du temps passé, avec des moralités: contes de ma Mère l’Oye" in 1697 and has since found it's way into many books, plays, compositions and story telling.

The topic of the Blaubart story has been and is still widely discussed in the field of psychology for it's many layers of complex archaic levels of the human psyche.

Blaubart Variationen is a musical attempt to shed light on the topic from various angles and emphasize the importance of the topic in today's world.

PS: If you purchase the whole album, you'll get two hidden bonus tracks!

credits

released December 21, 2023

Composition: Juergen Reiter
Script and Lyrics (where indicated): Jochen Strodthoff
Director: Jochen Strodthoff
Actors and Vocals: Thorsten Krohn, Lucca Züchner
Theatre Play produced by Stefanie Tschunko for Kulturbühne Spagat, Munich and Horizont e.V.
Music written, produced and performed by Juergen Reiter

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Juergen Reiter Munich, Germany

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